lied dreiundvierzig
was ist in diesem ort wo man sagt
.wir berühren das universum im teich
.auf dem platz des entennetz bewegen sich auch andere wesen
.auf den treppen 1. stock 2. stock
.wir horchen lauschen lernen die wörter des anderen zu erkennen
.so aussprechen relaxseife auf dem finger auf dem kopf
.am nachmittag versteckspiel spring und ersteck dich und rutsch
.zittere nicht fürchte dich nicht
lied vierundvierzig
mit vorschlaftexten vorm schlafen
zählen wir langsam die räume
das hier zug berg farbwechselnde züge
gehen ins fremde drinnen kommt regen
im niederschlag eine sammlung
von ankommenden
es gibt frau wind machen einen zug
lied fünfundvierzig
wir versuchten immer mehrere zustände unser kennen zu lernen
uns zu parieren aus dem museum der ausgewischten umzustürzen
wollten da nicht prangen (glänzen) wir zählen all unsere zähne
und nehmen die geldmünzen um genug zu haben
auf unsere augen unter die zunge wenn wir die grenze durchfahren (überqueren)
bei jedem wird die flucht anders in samtbörsen
halten wir sie wenn die frachtführer für uns kommen fährmann fährmann
sag mir wohin soll ich es tun sag mir einser oder fünfer
oder zehner in deine tasche in deinen handteller (handfläche) was singst du
trocken und gelangweilt bist du von viel rudern
ich singe für dich/dir bis wir ankommen aus mosaiken
versuche ich dir meinen satz zusammenzubauen (aufzubauen, zusammenzusetzen)
tu ich den sound track rein der song
ist love the story shake the city
singing even when lying singsing
lied achtundvierzig
wir stehen in kerzen eine geschlossene musikdose herum
beine hoch wie bei der ballerina
mit ketten gesperrt mit sieben siegeln zittert die dose
unsere daumen trommeln auf dem dach menschenfeldern
sich streckenden füße auf dem daum blitzlampen
wärmen die bäume die fesseln erhitzen sich
exilexilexilexilexxlxlxlxlx
lied fünfzig
zum hochstand wirst du geführt damit
die anderen gut zusehen die zäune hier
die gewohnheiten das maß der flucht
der moment des innehaltens falls du durchläufst
schreie schieße ich raketen lass
den anderen dich
dich sehen
lied zweiundfünfzig
„auf meinem schreibtisch steht immer ein atomknopf“ (Kim Jong-uns Neujahrsrede, Bild Magazin, 01.01.2018. )
empfang
lied siebenundzwanzig
in bäume eingerollte frauen mit totenkopftuch
warum hängt ihr in der fahne geht raus
die uhr schlägt fünf die meister kommen
die raketen zu den fahrbahnen tragen sie
kohlige steine pyramidensteine kegel
aus museen totenkopftuchige
in fahnen eingerollte frauen wärmen
die steinhügel husaren kommen
roboter mit farbindex der fensteranstrich
& das land unter der fahrbahn springt auf
lied siebenundvierzig
in grabkammern taumeln zwischen erblindeten katzen
die tage in glückliche und unglückliche teilen
auf dieser anderen sprache reguliert ein anderes gottessystem
den himmel der sternstand spricht auch nicht dasselbe zuerst
einen turban dann einen schal wir liegen in langen seiden
auf dem sofa unserer gastgeber herum sie sagen das kann ein neues heim sein
mit dem rauch wird alles das alte berühren es ist nur
die andere hälfte der sterne aber sie sind ebenda in die kammer
bohrten sie ein spähloch um zu wissen wann die flut kommt
bis dann malen sie die wände auf den rampen bei der ersten welle
ziehen sie hoch wie ein segel sind die malbretter
unsere alten portraits bedeckt das einstürzende wasser