Die Augen liegen in tiefen Höhlen, die Haut sieht aus wie Sandpapier, keine Regung und null Mimik – mit diesem erschreckenden Anblick schockte die französische Präsidentengattin Carla Bruni jüngst die Öffentlichkeit. Bruni wirkte dabei, als sei sie um Jahre gealtert. Als sie am Sonntag aus dem Wagen stieg, um ihre Stimme bei der Regionalwahl abzugeben, wirkte die sonst so strahlende First-Lady eher als wären ihr die Gesichtmuskeln festgefroren. Die Katzenaugen schienen noch schräger als sonst, und ihr Mund war zu einem grotesken Lächeln verzogen.— tz.de
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Was waren wir verliebt in die Nullerjahre! Die waren so schön.
Wir waren so schön.
Und wir waren nur so schön, weil wir uns zurücksehnten in die Jahrzehnte davor, erst noch in die Siebziger, später in die Achtziger, am Ende schon in die Neunziger. Wir waren süchtig nach diesen Jahrzehnten, die längst erledigt waren.
Die Siebziger und ihre Aufbrüche, die emanzipatorischen Kämpfe, sie waren erledigt.
Die Achtziger und ihre Abbrüche alles Sozialen, sie waren erledigt, also: abgehakt, umgesetzt, realisiert, ERLEDIGT!
Die Neunziger und ihre David Copperfields und Kurt Cobains und Naomi Campbells und ihre nette, kleine, zum Scheitern verurteilte Indie-Chose – diese gewonnenen Illusionen! – waren erst recht erledigt.
Doch war das uns und den Nullerjahren egal.
Während das Geld nur nach vorn schaute, auf die zukünftigen Werte, die Futures, auf die Zukunft der Zukunft irgendeiner Zukunft, waren wir retrosüchtig. Wir wollten nichts so sehr ausleben wie die Nostalgie.
Ich fasse zusammen: Die Menschen zogen Richtung Vergangenheit. Das Geld preschte vor in die Zukunft. Und die Gegenwart? Wie sollte sich da die Gegenwart spüren? Und wie sich selbst erhalten, wenn von beiden Enden an ihr gezerrt wird?
Mh. Mit Nervengift? Aber nur n wenig?
Oder viel?
Deal!
Und schon ging das Gift seinen Gang.
Und schon durchstach die Nadel die Haut und strömte das Gift in den Nervengang.
Und schon war die Schönheit erhalten.
Und schon hatten wir die Schönheit der Nullerjahre erhalten, eine ganz eigene, die sich – egal, wie retrosüchtig WIR waren – voll und ganz in der Gegenwart aufhielt.
Und schon waren die Schönheiten der Neunziger alle ein bisschen, na ja, wie soll man das sagen, ähäm –?
Es kommt auf die Dosis an.
Du kannst Botox ja nicht nur äußerlich anwenden. Denn auch das, ja, auch das waren die Nullerjahre: Als auf einmal alle [ALLE!] zu elektronischer Musik tanzten und Drogen nahmen, als die Neunziger-Subkultur Mainstream wurde. Und immer, wenn du wieder runterkamst, konntest du dich nicht mehr aus deinem Bett rausbegeben, konntest du dein Gesicht nicht zum Ausdruck von Empfindungen bewegen, konntest dein Herz zu nichts –.
Du kannst Botox ja auch innerlich anwenden.
Jenes mentale Botoxing, das in den Nullerjahren zum gesellschaftlichen Trend ward.
Und als ich am Sonntag aus dem Wagen stieg, um meine Stimme bei der nächsten Stichwahl abzugeben, fühlte ich einen Stich und ich, die sonst so strahlende First Lady, wirkte eher, als wären meine Geschichtsmuskeln festgefroren.
Und drinnen?
Ach, drinnen.
Drinnen war schon lange [LANGE!] alles weggespritzt.
Botox – ein Gift macht Karriere.
Wo?
DRINNEN!
Immer wieder lese ich HIER DRINNEN von richtigen Schauermärchen. Es mag zwar stimmen, dass man keine Spätfolgen weiß, es teuer ist, und wenn man falsch spritzt, zum Beispiel das Lid hängen kann undsoweiter. Was aber einfach nicht stimmt – und immer immer immer wieder wird es HIER trotzdem geschrieben und verbreitet: Es stimmt einfach nicht, dass man dann keine Mimik mehr machen kann, aussieht wie eine Maske oder noch schlimmer: wie ein Zombie. JEDER kann selber bestimmen, wie viel und oft er sich spritzen lassen will. KEINER und KEINE muss sich das ganze Gesicht steif spritzen lassen. Nochmal: Es kommt auf die Dosis an.
Wenn du ganz wenig spritzt, dann kannst du noch lächeln.
Wenn du mittelviel spritzt, dann kannst du nicht lächeln.
Wenn du zu viel spritzt, kannst du deinen Mund vergessen, und deine Augen dehnen sich, dehnen sich in die Weite, ohne dass hinter ihnen eine Weite erkennbar wär.
Ohne dass hinter ihnen ein Weiter erkennbar wär. Hier, hinter ihnen, ist die Gegenwart. Nix mit Gestern. Nix mit Morgen.
Nix.
Die Cheshire Cat im Wunderland ließ noch ihr Grinsen zurück, jajaja, das Grinsen ohne Katze. Hier, heute, in diesem Wanderland, in dem die Waren und das Kapital wandern dürfen ohne Grenzen und die Menschen wieder eingesperrt werden in die Nationalstaaten, hier haben wir die Katzenaugen ohne Katze.
Und, ja!, ob du willst oder nicht: Sie schauen dich an.
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Das Katzenauge ist eine Sicherheitseinrichtung, die in der Dunkelheit ähnlich wie das natürliche einfallendes Licht reflektiert und dadurch leicht sichtbar ist. […] In Wahrheit sieht man nur das eigene Licht, das, geringfügig gedämpft, zurückgeworfen wird.— Wikipedia
Neulich, auf Megan Fox News:
Die Verkatzenaugung der Gesellschaft war bereits in vollem Gang. Und als wir die GALA weglegten, sahen wir auf dem Fernsehschirm endlich mal wieder was anderes als Hochglanzbilder.
Was denn?
Tiefglanzbilder:
Ein Politiker sprach.
Ein Politiker sprach und sprach und sprach. Und die Journalisten, sie schrieben und schrieben, solange er sprach. Nur WAS er sagte, war egal. Und doch wiederholten die Sendungen in Echtzeit [REAL time], was aus seinem Mund kam:
Der Präsident, er spricht gerade über die Freiheiten der westlichen Welt, die niemand beschädigen darf, niemand außer ihm selbst erledigen darf, deshalb hebt er den Finger, erst den Finger, dann die Hand, und diese Geste lässt uns begreifen, dass DIE GESELLSCHAFT tatsächlich nicht mehr existiert, ja, genau, war die nicht längst weg?, beziehungsweise: vorher auch nie da?, so wie es Erbtante Thatcher, die Großonkels Kohl und Reagan und Mutti Merkel immer wieder wieder wiederholt hatten?, doch er, der Präsident, muss nichts wiederholen, seine physische Präsenz allein macht uns deutlich, dass es DIE GESELLSCHAFT niemals gegeben hat – und wenn, ist sie weggespritzt, und jetzt, jetzt kommt von der Seite seine Frau hinzu, die First Lady, die ein bezauberndes Ensemble aus blauem, ja, was ist das, aus blauem, da kommt sie, kommt in ein bezauberndes Ensemble aus blauen, kommt als bezauberndes Ensemble aus blauen, katzenhaften Augen.
NEIN!
Was ist denn passiert? Wir haben geschrieben und geschrieben und geschrieben, ein ganzes Jahrzehnt lang haben wir die Optik, die Fassaden, die glattgespritzten Flächen von außen beschrieben und uns eingebildet, DAS – dieses menschliche Pendant zu Glas/Stahl/Beton – wäre alles!
Und während die Augen uns anschauten und wir hinschauten und hinschauten und hin –.
Sang jemand:
Ach verdammt, alles hin. ALLES GELD, ALLES ANGST, ALLES HIN HIN HIN!
Katzenaugen sorgen für Sicherheit.
Katzenaugen reflektieren das Licht, doch die Dunkelheit reflektieren sie nicht.
Katzenaugen zeigen keine Regung und wollen keine Regung, und wenn du eine Regung zeigst, du kleines Stück Scheiße, bist du Terrorist und sonst nix!
Diese und andere Ergebnisse der Püchenksychologie:
FAKTEN! FAKTEN! FAKTEN! [Helmut Markwort]
FIKTIONEN! FIKTIONEN! FIKTIONEN! [Der Martkwert]
Wie konnte das geschehen?
Wie konnten wir denken, dass Politik uns entertainen soll und dass Entertainment nichts Politisches an sich hat? Wie konnten wir die Shows, die wir uns halbironisch reinzogen, für unpolitisch halten?:
DEUTSCHLAND sucht den Superstar.
GERMANY’S Next Top Model.
Voice of GERMANY.
Wie konnten wir übersehen, dass in all dem schon diese Politik steckte, die angeblich nirgendwo mehr war? Die Botoxspritze wurde angesetzt, Woche für Woche, Saison für Saison, bis der Gesellschaft die Falten abgeschliffen waren, die vielen,
vielen
vielen vielen
Falten.
Das Entertainment als Botox für die Politik?
ODER:
Die Politik als Botox fürs Entertainment?
Nein.
Neinnein.
Nachdem das Entertainment die globalen Formate [zum Beispiel Top Model] genommen und nationalisiert hat, um sie besser zu verkaufen, macht es die Politik einfach ebenso. Die globalen Formate [zum Beispiel Islamhass, zum Beispiel Maskulinismus, zum Beispiel die Abwertung aller Schwachen und aller Fakten] breiten sich aus, doch SIND sie schon längst nationalisiert und können nur als nationalistische Formate ins Globale wuchern.
In ÖSTERREICH!
In UNGARN!
In POLEN!
In RUSSLAND!
In FRANKREICH!
In den NIEDERLANDEN!
In DEUTSCHLAND!
In AMERICA! [Dem einzigen, einzig wahren America.]
Der Nationalismus als Nervengift: Es ist das stärkste Gift, das wir kennen. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass man den Kopf nicht gut nach links drehen kann – es sieht aus, als müsse man sich dafür sehr anstrengen.
Siehe: Marine Le Pen und ihre rechstextreme Arbeiterwohlfahrt.
Es kommt auf die Dosis an.
Denn wenn zu viel davon in die Stirn oder an die falsche Stelle gespritzt wurde, sacken manchmal die Augenbrauen seitlich ab – man sieht aus wie Quasimodo.
Es kommt auf die Dosis an.
Eine Vergiftung zieht Lähmungen im Kopfbereich nach sich. In schweren Fällen kann sie aber auch absteigen und zur Lähmung der inneren Organe bis hin zum Herz- und Atemstillstand führen.
Und jetzt kommt die Dosis an.
Nur zwei Kilogramm davon könnten die gesamte Menschheit auslöschen.
3
- Du siehst so fröhlich aus.
- Die Trübseligen werden zurückgeschickt, deshalb sehe ich fröhlich aus.
— Aki Kaurismäki, Die andere Seite der Hoffnung
Die Verkatzenaugung, die kurz nach Beginn des 21. Jahrhunderts die gesamte westliche Welt befiel, unter anderem auch jenen Teil, der niemals westlich gewesen war, beinhaltete folgende Symptome:
Ein Mangel an Empathie.
Das Ablehnen aller Statistiken, Recherchen und Begründungen.
Der unbedingte Glaube daran, dass jeder Mensch vor allem Markt ist.
Catcall and response:
Während die Katzenaugen ungerührt und unberührt vor sich hinschauen, müssen alle anderen fröhlich aussehen, um ihren Status in dieser Welt nicht zu verlieren.
Was, nur weil ich überhaupt noch Emotionen verspüre, MUSS ich sie versprühen?
Ja.
Und darunter: diese endlose Traurigkeit. Kann ich nichts gegen sie tun?
Nein. Man kann nur warten, warten bis sie nachlässt.
Man kann nur warten, bis die Wirkung des Nervengifts endlich [ENDLICH!] nachlässt.
Bloß nicht. Dann reißen alle wieder ihre Augen auf, die Münder auch, und die Arme schnellen in die Luft. Das Gift mag zwar dann nicht mehr lähmend wirken, aber –.
Ach was! Der NSU war nicht gelähmt.
Die Gruppe Freital, der Busmob von Clausnitz, die Dortmunder Neonazis bei ihrer Kirtchturmbesteigung1 waren nicht gelähmt.
Die Angriffe auf Geflüchtete, im Schnitt zehn pro Tag im Jahr 2016, wirkten die in irgendeiner Weise gelähmt?
Und die Katzenaugen:
schauen empathielos as ever.
lehnen auch diese Statistik, diese Recherche und diese Begründung ab.
glauben, dass ein Markt, der angegriffen wird und einbricht, nichts wert sein KANN.
Wo ist es hin, das Gewissen der Augen?
Verkatzenaugung, ODER: Die Kunst, Gefühle auszulagern – ein Ratgeber.
Erstes Kapitel: Während Adolf Hitler sich von einem Opernsänger Aussprache, Satzmelodie und die Gestik der Großen Bühne Weimars beibringen ließ, um – ganz im Geiste des damals gängigen Schauspielstils – mit weit aufgerissenen Augen, etherisch-schnarrendem Gestus und heftigen Armbewegungen die Bürger*innen zum Publikum aka Führers VOLLK zu degradieren, braucht Donald Trump nur noch zwei Gesichtsausdrücke: 1) die des beleidigten Babys und
2) die des siegreichen Babys, das den Spinat ausgespuckt und dadurch gewonnen hat.
Damit drückt er alle Emotionen aus, die das AMERICA, das er vertritt, auch fühlt.
NEIN!
DAS HIER SIND EMOTIONEN:
Der aus den Urtiefen hervorbrechende Volkszorn presst sich durch, schraubt sich hoch, fräst sich zurück ins Bewusstsein. Er gebärdet sich als Chor mit antiker Sprachgewalt – auch wenn er – ganz antik – Sprache am liebsten mit Gewalt verbannt.
Also eher: Chor mit antiker Brachialgewalt.
Und dieser Chor führt ihn nun auf, den Zorn.
Es ist die Art von Emotion, von der Sloterdijk in seiner antikeversessenen, empathiefreien Philosophie seit Jahrzehnten träumte und raunte – so dunkel, so hermetisch, dass einige seiner Jünger die Anwendung der Essenz dieses Raunens nicht dem Meister selbst zutrauen oder überlassen.
Also nehmen sie es in die Hand.
Nein. Eben nicht. Sie lagern diesen professionell professoral untermauerten Zorn aus an das VOLLK. So kann Marc Jongen, einst Südtiroler, jetzt strammer deutscher Wolf im Doktorenpelz, in diverse Mikrofone raunen:
Thymos! Thymos! Thymos!2
Ich versteh nur: Thymian.
Und ich: Enzian.
Blau, blau, blau.
Grau, grau, grau.
Nachts sind alle Katzen
Katzen.
WIR SIND DIE KATZ?!
Nee.
Höchstens lassen wir sie raus.
AUS!
Die Katzenaugen ohne Katze, sie schauen uns an. Sie schauen und schauen und schauen uns an, und wir wissen: Wir sind gemeint.
Nur wir.
Wir stehen da und werden angeschaut und werden gemeint.
Nur wir werden gemein. Allgemein.
Es ist die Umkehrung des Prinzips der Repräsentation: Die Politiker3 des rechten Randes bemühen sich nicht, zu verstehen, wie unterschiedlich der Alltag unterschiedlicher Menschen aussieht, wie unterschiedlich Denk- und Sichtweisen sein können und wie unterschiedlich Gefühle. Sie wissen bereits vorher, dass alles ihnen gleicht. Und da sie es wissen, müssen sie nur noch verlautbaren, was gemeint ist und auch wie. Das kann ganz sachlich, seriös, wissenschaftlich daherkommen. Denn die Emotion, die eigentliche Grundlage der aufgestellten Behauptungen, dringt nicht durch. Sie ist dort irgendwo, hinter dieser Maske, die da spricht, diese Maske namens DAS VOLLK, doch erkennen kann man sie nicht. Deshalb muss nun DAS VOLLK selbst seine Gefühle ausagieren, muss das, was die vom Nervengift gelähmten Gesichtsmuskeln artikulierten, selber exektuieren. Sie nehmen die Dinge in die Hand:
den Baseballschläger,
das Streichholz,
die Flasche und das Tuch, Benzin-getränkt.
Wurde in früheren Jahrzehnten unseres noch immer jungen, fragilen demokratischen Systems von der Exekutive aus agiert, nachdem die Wähler*innen in einem geschützten Wahlvorgang ihre Stimme an sie abgegeben, abgetreten hatten, treten die Katzenaugen und die aufgespritzten Lippen der aktuellen Nazis ihre Stimme an die neue Exekutive ab, an diejenigen, die sich nicht mit Mißverständnissen, ausgerutschten Computermäusen oder Hörfehlern herausreden wollen.
Die brennenden Geflüchtetenunterkünfte repräsentieren nun, was der Wille der Katzenaugen ist, der angeblich dem Willen des VOLLKES entspricht.
Die brennenden Unterkünfte und Montagsspaziergänge schreien: Ich lasse mir nichts mehr erzählen!
Und ich lasse MICH nicht mehr erzählen. Ich kenn mich ja. Wenn ich den Mund öffne, kommen immer dieselben wirren Fantasien von VOLLK und GEMEIN-SCHAFT heraus. Und sobald die sich anschicken, nicht mehr nur Fantasien zu sein, bekomme ich nen Koller und mache nen Rückzieher, und rufe:
IHR HABT MICH ALLE NUR MISSVERSTANDEN! ICH WOLLTE EIN VOLLK INSZENIEREN! DOCH AM ENDE WOLLTE ICH ALLEIN SEIN! AUF DEM THRON!
Und der Thron selbst, auch er fühlt sich allein.
Das kann ich dir sagen. Dieses seltsame Gefühl, wenn du rausgehst, wenn du nicht mehr kannst, die anderen nicht mehr aushältst und endlich wieder allein sein willst.
Gut. Du bist raus. Und dann?
Stürzt du ab. Du bist nur noch ICH. Du warst dieses WIR, und du wolltest es nicht mehr. Doch du wolltest es auch nicht Stück für Stück abbauen, einen Block wegnehmen und dann noch einen und noch einen, bis DU übriggeblieben wärst.
Alles an dir ist eingestürzt, und was, was steht nun da?
Ein Block.
-
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2016/12/19/neonazis-besetzen-dortmunder-reinoldikirche_22813 ↩
-
Während Jongen und seine Jünger Thymos als Zorn interpretieren, verknüpfen Altertumswissenschaftler*innen das Wort mit dem Begehren danach, als Mensch anerkannt zu werden. Doch der Zorn mancher, der ihnen dabei hilft, sich selbst als Mensch anzuerkennen, heißt, anderen das Begehren, anerkannt zu werden, abzuerkennen. ↩
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Ich verwende hier die ungegenderte Form, da diese Selbstdarsteller durch und durch Männer spielen, als Männer sprechen und Politik für Männer machen, ob Trump/Erdoǧan/Wilders oder Petry/LePen/Szydło. ↩