...also Poesie gegen Rechts oder was?

NAZIS & GOLDMUND
versteht sich als vielköpfiges poetologisches Monstrum, das die Entwicklungen und Aktionen der Europäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen kritisch beobachtet, deren Erzähl- und Interventionsstrategien untersucht und attackiert.


FAQs

Wie hat das mit eurem Projekt begonnen?
Mit sich ähnelnden Gesprächen in unterschiedlichen Konstellationen über Europa, Identitäten, Identitäre, darüber, was zu tun wäre, und mit dem Entschluss, sich zu verbünden.

Was wäre denn zu tun?
Wir sind Autor*innen. Also greifen wir zur Sprache und schreiben dagegen an. Gegen die Vereinnahmung der Räume durch nationalistische Gedanken. Gegen den Verlust von Möglichkeiten durch den Aufbau von Zäunen. Gegen die Spaltung von Gesellschaften durch Kapital und Rassismus. Gegen geschichtsblinde Burschen und ihr Testosteron. Gegen Allianzen der Vereinfachung und das Ausblenden eines Zusammenhangs. Gegen demokratischen Verfall. Gegen die Verschiebung Europas, nach rechts.

Das ist ja eine Menge.
Ja, das ist eine Menge.

Ist das nicht etwas vermessen?
Absolut. Aber irgendwo muss man beginnen.

Und ihr schreibt jetzt also Texte?
Texte, Essays, Gedankensplitter, Reportagen, poetische Fragmente, innere Monologe, offene Anklagen, Pamphlete, Dramolette, Kampfparolen, Schlagzeilen, schöne Lieder, linke Propaganda.

Was ist da der „rote Faden“?
Wir versuchen, uns selbst genau zu lesen. Uns beim Verarbeiten von Sprache zuzusehen. Und dabei Themen und Motive fortzuschreiben. Daraus entsteht ein unkontrolliertes, sich ausbreitendes Geflecht von Narrationen – ein vielarmiges und vielköpfiges, angriffslustiges Monstrum.

Und dieses Monstrum hat fünf Köpfe?
Noch viel mehr. Mit unseren Texten wollen wir eine Bühne eröffnen – für etwas, das wachsen soll. Zu einer internationalen Plattform für poetisch-politische Texturen.

Warum nennt ihr euch NAZIS & GOLDMUND?
Weil die Nazis Nazis sind und der Goldmund Goldmund ist. Weil die Nazis mit goldenem Mund sprechen, manchmal auch mit schwarz-rot-goldenem. Weil die Sprache dadurch vergiftet wird. Und genau da setzen wir an. Wir arbeiten mit Sprache, die wir auffinden. Sprache, die unmerklich fallen gelassen wird. Sprache, die aufdringlich durch Räume hallt. Sprache, die Spuren hinterlässt. Sprache, die glänzt, die sich abtragen lässt in Schichten, abkratzen, freilegen, freistellen, verschieben.

Habt ihr da Unterstützung? Wie finanziert ihr euch?
Wir haben bislang keine Förderungen für das Projekt in Anspruch genommen oder angefragt, sondern alles aus eigenen Mitteln finanziert.

Was erwartet ihr euch von eurem Projekt?
Dass die Gegenwart nicht kommentarlos vorübergeht.